Nach über zwei Jahren Pause geht es endlich wieder in die USA. Meine Tochter und ich fliegen in der Swiss Boeing 777 Business Class von Zürich nach San Francisco. Ich bin schon sehr gespannt, was mich auf den Flug erwartet und vor allem was sich seit meinem letzten Besuch 2018 alles geändert hat.
In diesem Beitrag
SWISS Boeing 777 Business Class
Die Buchung
Dieser Flug ist Teil eines Meilentickets. Ich habe für meine Tochter und mich ein Business Flex Ticket über Miles & More gebucht. Für den Flug von Berlin nach San Francisco habe ich 72.500 Meilen für mich und knapp 54.400 Meilen für meine Tochter eingelöst und zusätzlich 144,68 € Steuern und Gebühren bezahlt.
Die Flex Tickets bedeuten zwar mehr Meilen, kosten aber nur einen Bruchteil an Gebühren, weil keine Airlinezuschläge erhoben werden. Am einfachsten sammelst du Meilen im Alltag mit der Miles & More Gold Kreditkarte.
Einreisekriterien in die USA
Damit du in die USA einreisen kannst, musst du folgende Kriterien erfüllen:
- Genehmigter ESTA Antrag
- Vollständige Impfung (Kinder erst ab 18 Jahren)
- Negatives Covid Testergebnis ein Tag vor Abflug (machen wir über TestiFly)
- Ausgefülltes CDC Dokument
Angekommen aus Berlin in einer der neuen Helvetic Embraer E-190-E2, spurten wir zum Shuttle in das Dock E. Passkontrolle geht zügig und mit einer propervollen Bahn fahren wir in den Satelliten. Das Einsteigen für unseren Flug nach San Francisco ist bereits im vollen Gange. Wir müssen noch unsere Dokumente prüfen lassen, dann können wir uns auch für das Boarding Einreihen. Zeit für die Lounge bleibt also nicht.
Einblicke in die SWISS Senator Lounge im Dock E gibt es hier
Übrigens ein interessanter Aspekt zur Flugnummer. Normalerweise führt SWISS unter LX38 den Flug von Zürich nach San Francisco durch. Doch aufgrund der Zeitumstellung in Europa wird für diesen Flug die Nummer LX2618 verwendet.
Boarding
Geordnet nach Status und Reiseklasse lässt SWISS die Passagiere einsteigen. First Class Passagiere und HON Circle Mitglieder steigen zuerst ein, gefolgt von Business Class und Senatoren. Ab einen bestimmten Zeitpunkt steigen schließlich auch die Economy Class Passagiere ein.
SWISS Boeing 777 Business Class Kabine und Sitz
Ich habe mich schon sehr auf die Kabine gefreut. Die SWISS Boeing 777 Business Class teilet sich in zwei Bereiche ein. Links von der zweiten Tür gibt eis einen kleinen Bereich mit zwei Reihen, auch „Stübli“ genannt. 62 Passagiere haben finden hier insgesamt einen Platz.
Rechts herum geht es dann in die große Kabine, wo sich auch unsere Sitzplätze befinden. Für die knapp 11,5 Stunden Flug sitzen wir heute auf 8 A&B, das ist gleich die zweite Reihe in der Hauptkabine.
Swiss verbaute auf der jeweils linken und rechen Seite abwechselnd hintereinander den Einzel- und Zweiersitz. In der Mitte hingegen findest du ausschließlich den Zweiersitz.
Mir gefällt die Kabine sehr gut. Die dunklen Sitzbezüge, die Holzapplikationen und die kleine Lampe passen gut zueinander und spiegeln das alpine Flair wider. Ein nettes Detail ist auch der Kleiderbügel, an dem deine Jacke oder Sakko aufgehängt werden kann und separat in einem Schrank bei der Galley verstaut wird.
An der Mittelarmlehne findest du die Knöpfe für die Sitzverstellung und unter der Abdeckung weiter Funktionen wie Möglichkeit, dich massieren zu lassen oder auch den Härtegrad der Sitzfläche einzustellen.
Stauflächen sind recht spärlich vorhanden. Allerdings kannst du Mobiltelefon, Ladekabel usw. direkt in das Fach unter dem Bildschirm legen. Größere Gegenstände, wie z. B. den Laptop kannst du in das Fach der Sicherheitskarte verstauen.
Annehmlichkeiten
Bereits beim Boarding liegt ein großes Kissen und eine Decke an den Plätzen bereit. Die Kopfhörer hängen an einem Haken.
Das Amenity Kit in der SWISS Business Class ist mit allen, was man auf so einem Langstreckenflug benötigt, ausgestattet: Zahnbürste, Zahncreme, Ohrstöpsel, Schlafmaske und Socken. Die Tasche selber kann man im Anschluss auch als kleine Waschtasche benutzen. Feuchtigkeitscremes findest du übrigens in einem Spender im Bad.
Erfrischungstücher, Lotion und sogar ein Face Spray findest du in den Waschräumen der Business Class. Gerade das Spray finde ich für so einen langen Flug ganz nützlich, damit das Gesicht durch die trockene Kabinenluft feucht bleibt. Das hilft auch dem allgemeinen Wohlbefinden.
Das Inflight Entertainment
Das IFE bietet eine gelungene Auswahl an Serien und Filmen. Es ist einfach und intuitiv per Fernbedienung oder Berührung des Bildschirms steuerbar. Die Bandbreite an Filmen reicht von Klassikern wie Casablanca oder The Bodyguard bis hin zum neuesten James Bond Film keine Zeit zu sterben. Ganz klar, auf was meine erste Wahl viel. 😊 Den aktuellen Stand zu deinem Flug kannst du dir einfach auf der Fernbedienung anschauen, während auf dem Hauptmonitor der Film läuft. Erfreulich ist auch die große Auswahl an Kinderfilmen und Serien.
Sieh selbst in der Galerie:
Die Boeing 777 Flotte bei der SWISS bietet dir auch die Möglichkeit, dein Laptop oder Mobiltelefon mit dem WiFi zu verbinden. Folgende Tarife stehen dir bei SWISS Connect zur Auswahl:
- 20 MB – 9 CHF
- 50 MB – 19 CHF
- 120 MB – 39 CHF
- 220 MB – 59 CHF
Ich hatte versucht, mich zu verbinden, leider kam immer während des Bezahlvorgangs eine Fehlermeldung.
Der Service in der Swiss Business Class
Welcome Drink
Niklas ist unser Flugbegleiter heute nach San Francisco und heißt uns sehr herzlich willkommen. Bevor die Türen geschlossen werden, bekommen wir noch einen Welcome Drink und die Menükarte. Für meine Tochter gibt es ein Glas gespritzten Holunder und für mich ein Glas Champagner. Wir beide stoßen auf den bevorstehenden Flug an und dann geht es auch schon los.
Gänsehaut kommt auf, als massiven Triebwerke der triple seven aufheulen und den Flieger auf der Startbahn in Bewegung setzt. In einer engen Kurze dreht die Boeing 777 nach links und schraubt sich nach oben, wo sich noch einmal ein spektakulärer Blick auf den Flughafen Zürich bietet. Die Schweizer Alpen sind in der Ferne zu sehen, der Pilot nimmt weiter Kurs in Richtung Großbritannien.
Aperitif
Gute zwanzig Minuten im Flug beginnt ein erster Getränkeservice. Ich wähle als Aperitif einen Gin Tonic. SWISS hat mit dem Gin27 einen sehr geschmackvollen Gin aus der Schweiz im Angebot. Dazu passend werden Cashewkerne und Mandeln gereicht.
Passend zu meinem Hauptgericht entscheide ich mich in der zweiten Runde mit dem „Stupore 2019“ für einen tollen italienischen Rotwein aus der Toskana.
Das Mittagessen
Im Weitern Flugverlauf wird der Tisch für das Mittagessen gedeckt. Etwas gegen den Trend wird das Essen auf einem Tablett serviert, was mich aber gar nicht gestört hat. Meine Auswahl hatte sich unser Flugbegleiter gleich in Zürich notiert.
Die Vorspeise: Marinierte Lachsforelle mit Kräuteremulsion und Ponzu-Vinaigrette, Gurke, Weißer Grapefruit und Radieschen.
Der Hauptgang: Rindsfilet mit Pfeffersauce, gebackener Kartoffelstock mit Bergkäse, Knallerbsen und Babykarrotten
Als Dessert: Käseauswahl aus dem Kanton Luzern und ein Weißes Nougatmousse mit Sanddorn und Haselnuss.
Die Gerichte waren nicht nur schön angerichtet, sondern haben in puncto Geschmack sehr überzeugt . Das Rinderfilet war zart und saftig, nur der Kartoffelstock einen Tick zu trocken.
Für meine Tochter hatte ich das Kinderessen bereits vorab an der Miles& More Hotline reserviert. Als Vorspeise gab es einen kleinen Nudelsalat und als Hauptgericht überbackene Nudeln. Obwohl es Nudeln gab, war sie nicht so recht überzeugt. Die Semmelbrösel in den überbackenen Nudeln haben sie ein wenig irritiert 😄 und somit haben wir uns dann das Rinderfilet geteilt.
Snacks aus der Bistrokarte
Zwischen Irland und Island endet der Service fürs Erste und es kehrt allmählich Ruhe in der Kabine ein. Während des Fluges wurden in der Galley süße und salzige Snacks aufgebaut. Für den größeren Hunger gibt es eine kleine Bistrokarte, wo du dir z. B. ein Sandwich, Caesar Salat oder auch Fruchtsalat bestellen konntest.
Die Bistrokarte ersetzt auch den Arrival Snack, der sonst üblich kurz vor der Landung serviert wird. Eigentlich eine gute Idee, allerdings war dadurch ab Grönland auch ständig Bewegung in der Kabine.
Ab Grönland sind es noch über sechs Stunden bis zu unserem Ziel San Francisco. Die Zeit verbringen wir mit ausruhen und Filme schauen. Wenn es die Sicht zwischendurch zulässt, ergeben sich auch spektakuläre Ausblicke auf die Landschaften von Kanada, Montana, Idaho und schließlich Kalifornien.
Fazit
Nachdem ich im letzten Sommer mit meinem Flug in der SWISS Boeing 777 nach Palma (hier der Beitrag) schon einen kleinen Vorgeschmack auf das Produkt hatte, konnte ich jetzt in guten 11,5 Stunden es mit allen Annehmlichkeiten testen und erleben. Alles in allem bietet die SWISS in der Business Class auf Langstrecken wirklich ein sehr gutes Produkt, angefangen vom Sitz bis hin über den Service und die Qualität der Speisen.
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