Der United Basic Economy Tarif wurde eingeführt um dem Preisverfall über dem Nordatlantik Einhalt zu gebieten. Nach einer erneuten Anpassung im Dezember 2018 haben insbesondere United Vielflieger kaum noch Vorteile (bis auf Gepäck – immerhin). Für uns ist der Flug mit United nach Brüssel der Abschluss unserers Roadtrips durch den Indian Summer. Nachdem uns Air Canada in die USA geflogen hat, bin ich schon sehr gespannt wie sich United in neuer Kabine und neuem Flugzeug so schlägt. Schließlich ist mein letzter Langstrecken Flug mit dem amerikanischen Star Alliance Partner schon ein paar Jahre her, damals noch mit Boeing 777-200 in einer 2-5-2 Konfiguration 🙂 .
Die Boeing 787-10 ist das neue Flaggschiff von United Airlines. Mit neuem Inflight Entertainment und Kabinendesign lässt es sich auch in den hinteren Reihen gut aushalten.
Buchung
Die Flüge haben wir über cheaptickets.com für unschlagbare 290€ pro Person gekauft. Die Tickets sind im Basic Economy Tarif ausgestellt. Das bedeutet das Koffer, Sitzplatzreservierung, etc. prinzipiell extra kosten. Star Alliance Gold Mitglieder können sich aber über ein kostenloses Aufgabegepäck freuen, die Sitzplatzreservierung hingegen kostet trotzdem extra. Wenn man sich nicht selber Plätze bucht, dann werdet ihr von United zum Check-in automatisch platziert. Dabei gibt es keine Garantie ob Familien am Ende zusammen sitzen, das ist schon mies. Je nach Sitzplatz zahlt ihr zwischen $25 und $75 extra pro Person.
Check-in
Angekommen mit dem Shuttlebus von Silvercar, geht es direkt zum Check-in Terminal C. Die Koffer geben wir im Premier Access ab, hier ist es ruhig und es spart uns eine menge Zeit.
Ein wenig überraschend schaue ich den Check-in Automaten an. Hätte nicht gedacht, das man so was an einem premium Check-in die Passagiere selber machen lässt. Auch wenn wir United Airlines Basic Economy fliegen, ein Gepäckstück dürfen wir kostenlos abgeben. Nichtsdestotrotz fordert uns die Waage neben dem Check-in Automaten zum Umpacken auf 🙂 . Irgendwann haben wir es schließlich geschafft Bordkarten und die Label für die Koffer zu drucken.
Nächster Halt: Sicherheitskontrolle. Die hätte eigentlich dank TSAPre auch schnell klappen sollen, eigentlich. Während meine Tochter und ich auch schnell durchgekommen sind, wurde meine Frau, ohne mit ihr zu reden, einfach mit anderen Passagieren zur Seite gezogen. Fünfzehn lange Minuten vergehen bis ein Beamter für den Körperscanner kommt, um die geparkten Passagiere zu kontrollieren. Was für ein unnötiger Schwachsinn.
Das Einzige was das Ganze entschädigt, ist der Blick auf das Vorfeld nach der Sicherheitskontrolle. Zwischen all den Boeing 737 hat sich auch eine im neuen Farbkleid ins Bild gemogelt.
Lounge
Unser Flug startet vom Terminal C und hier betreibt United gleich vier Lounges. Neben der Polaris Lounge gibt es einen United Club und zwei Pop-up Lounges bei den Gates C93 und C124. Wir laufen in den Club bei C1 und verbringen dort die nächsten zwei Stunden.
Die Lounge ist gerade jetzt zum frühen Abend extrem voll und wir haben Mühe einen Platz zu finden. An einem zweier Tisch mit Blick auf das Geschehen im Terminal klappt’s dann schließlich doch. Der erste Gang führt zur Bar. Hier gibt es Bier, Wein und Sekt aufs Haus. Longdrinks, Spirituosen und Cocktails kosten hingegen Geld.
Wenn man nur Käsewürfel und Cracker erwartet, dann überrascht einen das Buffet schon fast positiv. Denn neben dem obligatorischen Lieblings Lounge Essen der Amerikaner, gibt es Nudelsuppe, Brownies und diverse Salate. Außerdem gibt es eine Snackbar mit reichlich M&M’s und Chips.
Boarding
Pünktlich zum geplanten Boarding stehen wir am Gate. Die meisten Passagiere haben sich bereits schön brav aufgereiht. Wegen diverser Umbaumaßnahmen im Terminal ist der Platz obendrein sehr beengt. Mit einer Verzögerung von ca. 30 Minuten wird das Einsteigen begonnen. United nutzt dafür Gruppen, um es so einfach und schnell wie möglich zu machen. Gleich hinter der Business Class sind wir an der Reihe. Hier macht sich der Star Alliance Gold trotz United Basic Economy Tarif nützlich.
Kabine und Sitz
Unsere Plätze befinden sich weit, weit hinten. Genauer gesagt in der vorletzten Reihe der Economy Class. 318 Menschen finden im neusten Dreamliner Platz, davon 199 in der Economy Class. Die Polaris Business Class befindet sich ausschließlich zwischen Tür 1 und 2. Nur in die neue Premium Economy Class konnte ich einen Blick werfen.
Die Kabine wirkt sehr hell und modern. Die Sitze sind in dunkelblauen Leder bezogen und haben eine verstellbare hellblaue Kopfstütze. Wirklich super sind auch die großen Gepäckfächer der Boeing 787, denn hier lassen sich problemlos die Gepäckstücke verstauen.
Der Sitzabstand ist in Ordnung und es lässt sich überraschenderweise auch bequem sitzen. Das hätte ich ehrlicherweise bei bloßem Anblick der Ledersitze nicht erwartet. In einer Tasche am Vordersitz gibt es ein wenig Platz zum Verstauen der persönlichen Gegenstände. In einem Fach unterhalb des Bildschirmes befindet sich das Magazin und die Safety Card.
Auf jeden Platz in der United Boeing 787-10 Economy Class liegen Decke und Kissen für die Nacht bereit. Ein tolles Feature des Dreamliner ist natürlich das große Fenster, auch wenn die elektronische Dimmung etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Inflight Entertainment
Das neue Inflight Entertainment von United kann sich wirklich sehen lassen. Der Bildschirm ist angenehm groß und ist super easy zu bedienen. Die Auswahl an Filmen, Serien und Dokumentationen ist wirklich beachtlich, langweilig wird also keinem. Ich habe sogar „Die Simpsons“ gefunden 🙂 . In einem Relax-Mode, kann man sich zusätzlich ganz bewusst entspannen. Besonders nützlich sind die Splitscreen Darstellungen. Hier kannst du dir einfach während des Filmes auch die Karte mit dem weiteren Flugverlauf einblenden oder einfach symbolisch die restliche Flugzeit anzeigen lassen.
Annehmlichkeiten und Service in der United Basic Economy
Wir machen uns mit einer Verspätung von fast einer Stunde auf dem Weg zu Startbahn und verlassen den Flughafen von Newark in Richtung Nordosten. Das Kabinenlicht schafft eine behagliche Atmosphäre.
Ungefähr eine Stunde nach dem Start beginnt der Service. Jetzt bekommt man auch gleich die Nachteile der letzten Reihen zu spüren 🙂 . Denn bis Essen und Getränke hier ankommen, vergeht eine halbe Ewigkeit. Dank eines lieben Freundes konnte ich seine Voucher für Getränke einlösen und mir eine Bloody Mary als Aperitif bestellen. Bier und Wein ist aber dennoch kostenlos.
Für unsere Tochter haben wir ein Kinderessen bestellt. Die Chicken Nuggets mit Kartoffeln wurden gemeinsam mit den anderen Spezialessen gleich als Erstes verteilt. Das Essen kam auf jeden Fall gut an 🙂 . Als Standartmahlzeit gab es die Wahl zwischen Hühnchen oder Pasta, zusammen mit einem Salat und einem frischen Brötchen. Beides sah nicht besonders appetitlich aus, hat aber sehr gut geschmeckt. Abgerundet hat das Abendessen dann ein kleines Eis.
Circa eine Stunde vor Landung in Brüssel wurde das Frühstück serviert. Auf einem Tablett waren ein großer Erdbeerjoghurt und ein warmes Croissant, mehr hat es auch nicht gebraucht.
Bei einem wunderschönen Sonnenaufgang beginnt der Landeanflug. Nach gerade einmal 6 Stunden und 22 Minuten Flugzeit landen wir um 7:44 Uhr in der belgischen Hauptstadt.
Fazit
United Airlines hat mich wieder positiv überrascht. Auch wenn der Flughafen von Newark nicht gerade ein Highlight ist (zu voll und zu eng ) so war der Flug mit United wieder wirklich sehr angenehm. Die Crew sehr freundlich, das Essen voll in Ordnung und das Inflight Entertainment überraschend gut. Darüber ist das Fliegen in modernen Flugzeugen, wie z. B. der Boeing 787-10 ohnehin viel angenehmer.
Wie sind eure Erfahrungen mit United?
4 Comments
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Ich bin knapp 1,90 und konnte bequem hinten sitzen. Hast du mal nach den Economy Plus Sitzen geschaut? Die haben 10cm mehr Beinfreiheit
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Hi kurze frage Ich fliege mit der 787-10 von united airlines nach amerika. sind bei der Sitzreihe 59 auch Fenster vorhanden?
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Schau da am besten bei Seat Guru, da stimmt die Ansicht
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Kalischko
Moin moin hätte da mal eine Frage. Fliege von München nach chigago mit der 787-10 leider habe ich keinen Platz mehr am Notausgang buchen können nun muss ich mit den Normalen Sitzen in der Economy Class vorlieb nehmen da ich fast 2mtr gross nun das entscheidende passt das oder werde ich Probleme bekommen????