Wenn du von München oder Hamburg in Richutng Mittelmeer fliegst, dann führt oft kein Weg an Marabu vorbei. Ich habe mir ein Upgrade von Korfu nach Hamburg gekauft und die Business Class einmal ausprobiert. Nach einem holprigen Start in 2023 war ich schon gespannt, ob die Fluggesellschaft aus Ihren Fehlern gelernt hat und vor allem was mich an Bord erwartet. In diesem Sinne schon mal „dobur polet“ (bulgarisch für guten Flug)
In diesem Beitrag
Marabu Business Class - Lohnt sich das?
Was steckt hinter Marabu Airlines?
Marabu Airlines wurde 2023 als Ferienfluggesellschaft gegründet und hat Ihren Sitz in Tallinn, Estland. Die Fluggesellschaft wurde von der Investmentfirma Attestor gegründet, die auch eine Mehrheitsbeteiligung an Condor Airlines hält und operiert von den Flughäfen Hamburg und München aus. Zu Beginn hatte Marabu mit großen Herausforderungen wie erheblichen Verspätungen und Flugausfällen aufgrund technischer Probleme und unzureichender Kabinenbesatzung zu kämpfen. Seitdem hat die Fluggesellschaft jedoch Maßnahmen ergriffen, um ihre Operationen zu stabilisieren und die Pünktlichkeit zu verbessern.
Die Flotte besteht aktuell aus Airbus A320neo, Airbus A320 und Boeing 737-800, die teilweise von Wetlease Partnern betrieben werden.
Der Check-in
Am Flughafen Korfu geben wir unseren Mietwagen bei AVIS ab und setzten uns noch kurz draußen ins Café und genießen einen Kaffee, bevor der Check-in öffnet. Die Schalter bei Marabu sind schon gut besucht, als wir eintreffen. Aber zum Glück gibt es eine eigene Reihe nur für die Business Class, denn allein dadurch lässt sich hier sehr viel sinnlose Zeit sparen, um an seine Bordkarte zu kommen und das Gepäck abzugeben.
In Korfu ist heute wenig los und wir sind schnell durch die Sicherheitskontrolle. Direkt dahinter erstreckt sich der Duty Free Bereich, wenige Meter danach bist du schon bei den Gates und dem Gastronomischen Angeboten.
Im Abflugbereich findest du viele Sitzmöglichkeiten und wenn du magst auch gemessen an der Größe des Flughafens breite Auswahl an Essen und Trinken. Von Burger über Pizza, Sandwiches und Gyros sowie Salat ist alles dabei.
Der Flughafen Korfu verfügt tatsächlich über eine Lounge, doch die befindet sich blöderweise im Non-Schengen Abflugbereich hinter der Passkontrolle und eine Rückkehr ist ausgeschlossen (ich habe extra gefragt). Plan also nicht zu viel Zeit am Flughafen ein. Wir holen uns einen Iced Latte bei Starbucks und erwarten die Landung unseres Fliegers aus Hamburg.
Boarding
Das Einsteigen für unseren Heimflug beginnt mit ein bisschen Verzögerung und wir werden mit dem Bus einmal über das Vorfeld gefahren. Zu meiner Überraschung gibt es sogar einen eigenen Bus für uns und Familien mit kleinen Kindern.
Marabu Business Class Kabine und Sitz
Die Business Class bei Marabu besteht, wie soll es auch anders sein, lediglich aus dem geblockten Mittelsitz. Die Anzahl der Sitze wird entsprechend der Nachfrage angepasst.
Von den ursprünglich sechs Reihen bei Buchung, sind am Ende nur zwei Reihen Business Class übrig geblieben, von denen nur wir beide Platz genommen haben. Abgesehen von der ersten Reihe lässt der Sitzabstand in den vordersten Reihen sehr zu wünschen übrig.
Der Marabu Business Class Service
Der Empfang durch die Crew ist sehr freundlich. Wir nehmen auf unseren zugewiesenen Sitzen Platz und warten das Einsteigen ab. Tatsächlich bleiben Katharina und ich die einzigen Gäste in der Business Class. Zur Verstärkung hat Marabu in den vergangenen Monaten sich u. a. Unterstützung von European Air Charter aus Bulgarien geholt. Eine angenehme Überraschung dabei waren die Deutsch sprechenden Flugbegleiter.
Dem Sonnenuntergang entgegen, starten wir in Richutng Nordosten und können dabei noch einmal ein paar schöne Blicke auf die Insel werfen.
Noch während des Steigfluges sprechen uns die Flugbegleiter an und fragen uns, was wir essen möchten. Auf dem Abendflug haben wir die Wahl zwischen zwei Deli Boxen und entscheiden uns beide für die mediterrane Variante.
Die Box ist aus Pappe und darin findest du in unserem Fall einen griechischen Nudelsalat, Cracker, Humus Dip und einen Brownie. Ein kulinarisches Highlight brauchst du nicht erwarten, aber es ist besser als erwartet. Bei den Getränken hast du freie Wahl und kannst auch während des Fluges aus der Menükarte wählen.
Die Crew war wirklich nett und zuvorkommend, hatt ständig ein Lächeln auf den Lippen und fragte regelmäßig nach weiteren Wünschen. Ich habe mir meinen Brownie noch aufgehoben und bestelle mir in der zweiten Hälfte des Fluges noch einen Kaffee. Ansonsten bleibt der Flug weitestgehen ereignislos und wir landen bei leichten Regen wieder sicher in Hamburg.
Dirk Nockemann
Ich bin am 6.11.2024 mit Marabu, Flugnummer DE (DI) 6518 nach Las Palmas geflogen. Als Sitzplätze hatte ich 13 C und 13 D gegen den üblichen Aufpreis reserviert. Auf die "kulinarischen Köstlichkeiten" an Bord verzichte ich gerne, einen leeren Platz neben mir benötige ich auch nicht. Was aber sehr unangenehm auffiel: An Bord waren zahlreiche ältere Personen, die häufiger die Toiletten aufsuchen mussten. An Bord dieser A 320 befinden sich 4 Toiletten, was angesichts von 180 Plätzen üblich ist. Die zwei vorderen Toiletten durften aber nur von den Reihen 1-7 (Business) aufgesucht werden. Das bedeutet, dass bei Auslastung der Businessclass 2 Toiletten für 28 Reisende zur Verfügung stehen. Die beiden Toiletten am Ende des Flugzeugs mussten sich dann die (180-28) 152 Passagiere der Economy teilen. Die beiden weiblichen Flugbegleiterinnen (resolute Damen aus Deutschland) wiesen Passagiere, die es wagten, nach der Benutzung der beiden vorderen Toiletten zu fragen, herrisch darauf hin, dass diese beiden Toiletten nur für die Businessklasse reserviert sind. Nichts gegen Extratoiletten in der Business. Das darf aber nicht zu dem Umstand führen, dass sich die übrigen Passagiere mit nur 2 Toiletten begnügen müssen und sich ab Sitzreihe 8 nach hinten durchkämpfen müssen - an Verkaufswagen vorbei. Damit ist Marabu für mich eigentlich kein nutzbarer Carrier mehr - obwohl ich während eines Fluges kaum die Toilette aufsuche. Aber so geht das nicht.