Viele haben monatelang auf die Rückkehr des A380 beim Kranich daraufhin gefiebert Am 01. Juni war es dann schließlich soweit, nach all den Jahren Pause startete der Erstflug nach Boston. Zusammen mit meinem besten Freund Christian fliege ich in der Lufthansa A380 First Class in die USA und zeige dir, wie wir günstig gebucht haben und was dich an Bord und sowie am Boden erwartet.
Im siebten Himmel unterwegs
Lufthansa A380 First Class
Lufthansa First Class mit Meilen buchen
Der Plan war eigentlich den Erstflug in der Business Class zu erleben. Doch ein Tag vor Abflug gab es noch immer freie Plätze in der First Class und mein bester Freund meinte einfach mich zu überraschen ☺️.
Die beste Option die Lufthansa First Class günstig zu buchen ist sicherlich der Einsatz von Meilen. Ein Flug von Berlin über München nach Boston kostet normalerweise ca. 7.550€ oneway. Mit Meilen sind es gerade einmal 91.000 und 378,76 €. Schau doch mal bei den aktuellen Deals für die Miles & More Kreditkarte vorbei.
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Der Check-in
23 Stunden vor Abflug öffnet der Check-in für den Flug nach Boston. Es gab noch einen freien Fensterplatz und zwei Plätze in der Mitte. Christian bekommt den freien Platz am Fenster, während ich mich in der Mitte platziere.
Die Bordkarten im ikonischen Lufthansa First Class Umschlag holen wir uns dann ein Tag später beim Check-in in Berlin ab. Danach geht es mit dem Flieger nach München.
Lufthansa First Class Lounge München Satelliten
Wir erreichen München pünktlich aus Berlin und docken am Hauptgebäude des Terminal 2 an. Das heißt, einmal durch die Passkontrolle und mit der Bahn in das Satelliten Terminal. Hier befindet sich ebenfalls eine First Class Lounge, die sogar mit einer kleinen Besonderheit aufwartet. Bis zum Gate haben wir dann nur noch 10 Minuten zu Fuß.
Da diese Lounge sowohl für Schengen, als auch für Non-Schengen Flüge genutzt wird, müssen wir zunächst unsere Reisepässe abgeben. Danach können wir uns über den herzlichen Empfang freuen.
Die Lufthansa First Class Lounge ist wirklich noch einmal next Level. Alles ist sehr weiträumig, sehr privat und vor allem extrem ruhig. Egal wo man sitzen möchte, Getränke werden über all am Platz serviert. Dazu schaffen die Erdtöne der Fliesen, Sitzmöbel und Wände eine ganz behagliche Atmosphäre.
Persönliches Highlight ist meiner Meinung nach die Terrasse mit stilvollen Sitzmöbeln und der tollen Sicht auf das Vorfeld. Auch eine Bar findest du hier. Aber auch sonst bietet die Lounge insgesamt eine schöne Sicht auf die Geschehnisse am Flughafen.
Uns bleibt knapp eine Stunde bis zum Boarding nach Boston. Auch wenn uns schon vermutlich ein tolles Essen an Bord erwartet, so lasse ich mir dennoch die Gelegenheit auf ein köstliches Schnitzel nicht entgehen. Wir nehmen Platz im Restaurant und stoßen auf die bevorstehende Reise an.
Christian entscheidet sich für ein Rinder-Carpaccio und für mich gibt es das besagte Kalbsschnitzel. Aktuell sind auch italienische Wochen und du kannst dich über extra Pasta-Gerichte freuen. Hast du keine Lust auf ein Essen á la carte, dann gibt es auch eine umfangreiche Auswahl am Buffet für dich.
Neben einer gut sortierten Bar gibt es auch eine Cigar Lounge, große Badezimmer mit Duschen und auch einer Wanne. All das stelle ich dir noch in einem separaten Beitrag vor.
Boarding
Von der Lounge bis zum Gate ist es ein kleines Stück zu laufen. Bevor wir direkt zu den Gates gelangen, müssen wir noch an einem Kontrollpunkt die obligatorischen Fragen für die Einreise in die USA beantworten.
Und hier ist der heutige Star der Show, die „Mike Kilo“, Lufthansa’s erster reaktivierter Airbus A380 mit dem Kennzeichen D-AIMK. Sie hatte ihren Erstflug im Oktober 2013 und wurde nun nach knapp zwei Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckt.
Im Rahmen des Erstfluges gibt es auch ein kleines Programm und eine kurze Ansprache bevor eingestiegen werden kann. Wir scannen die Bordkarte und bekommen noch ein Lebkuchenherz umgehangen und schon geht es mit der Rolltreppe abwärts.
Eingestiegen wird durch drei Gates. Economy und Premium Economy Class nutzen die unteren zwei Gates, während Business und First Class den oberen Einstieg benutzen. Noch ein letzter Blick auf den Flieger und dann wird eingestiegen.
Lufthansa A380 First Class Kabine & Sitz
Die Lufthansa First Class im Airbus A380 befindet sich wie bei Singapore Airlines und auch Qatar Airways im vordere Oberdeck des Flugzeugs. Wir werden freundlich in Empfang genommen und dann geht es einmal durch die Galley in die Kabine.
Die First Class besteht aus zwei Reihen und insgesamt 8 Sitzplätzen die auf dem heutigen Flug nach Boston auch fast alle belegt sind. Dazu gehören zwei sehr üppige Waschräume im vorderen Teil des Rumpfes und jeder Sitzplatz verfügt über ein eigenes Schließfach, entweder im vorderen oder hinteren Teil der Kabine, für zusätzlichen Stauraum.
Die Lufthansa First Class, so wie wir sie hier sehen und kennen, wurde mit der Einflottung des Airbus A380 im Jahr 2010 beim Kranich eingeführt. Ich mag die Weite und Helligkeit der Kabine. Unterstütz wird das angenehme Raumgefühl durch das wegbleiben der oberen Gepäckfächer. Dafür gibt es wie oben schon beschrieben eigene Schließfächer.
Die offene Gestaltung der Kabine ist Geschmacksache. Ich weiß, viele mögen es sich in Suiten oder Nischen zu verkrümeln. Gerade wenn man in der Mitte sitzt empfinde ich es als sehr angenehm etwas von dem Geschehen um einem herum mitzukriegen und auch durch die Fenster nach draußen zu schauen. Außerdem hatte ich eine nette Sitznachbarin und fande es schön dabei auch ein wenig ins Gespräch zu kommen.
Damit es sich noch leiser und angenehmer fliegt, hat die First Class eine dickere Kabinenwand und auch einen derberen Teppich. Darüber hinaus verfügen die Fensterplätze über elektronische Fensterblenden.
Die Kabine und der Sitz ist entsprechend des Alters in einem sehr guten Zustand. Was sicher nicht mehr ganz up to date ist, ist der Monitor das Inflight Entertainment. Hier braucht man gefühlt schon eine Brille, um etwas erkennen zu können.
In der linken Armlehne ist die Fernbedienung für das Inflight Entertainment verstaut, unter der rechen Armlehne die umfangreiche Steuerung des Sitzes.
Annehmlichkeiten
Ein großes bequemes Kissen für den persönlichen Komfort liegt am Sitz bereit. Eine leichte Decke befindet sich im Schließfach. Active Noise Canceling Kopfhörer von BOSE sind im Seitenfach verstaut, genauso wie eine Wasserfalsche.
Zum ankommen verteilt unsere Flugbegleiterin ein Schälchen mit Macadamia Nüssen und ein Glas Champagner, sogar einer meiner liebsten – nämlich den Laurent Perrier Grand Siècle. Kurz darauf folgt das Amenity Kit. von Porsche Design und ein paar Slipper. Leider gibt es aktuell keine Rimowa Kits mehr.
Zu einem perfekten Flug- und später dann dem Schlaferlebnis fehlt natürlich noch der Schlafanzug. Während Lufthansa in der Business Class nur Schlafoberteile ab einer Fluglänge von 10 Stunden austeilt, gibt es in der First Class immerhin einen kompletten Schlafanzug.
Essen und Getränkeservice
Wir erreichen unsere Flughöhe und die Crew beginnt mit den Vorbereitungen für den Service. Kurz vor dem Start wurde ich schon gefragt, was ich gerne als Aperitif haben möchte und ich entschied mich beim Champagner zu bleiben. Bevor die ersten Getränke serviert werden, verteilt die Crew ein erfrischendes heißes Tuch.
Parallel dazu wird die Bar vor der ersten Reihe aufgebaut und mit tollen Weinen und Champagner bestückt. Zur Auswahl stehen:
Champagner:
- Laurent Perrier Grand Siècle
- Laurent Perrier Grande Cuvée Rosé Alexandra (2007)
Weißwein:
- 2020 Riesling, Schloss Reinhartshausen, Deutschland
- 2021 Steinmauer trocken Cuvée, Deutschland
- 2020 Niepoort Açores Branco, Portugal
Roséwein:
- 2021 Aurea Gran Rosé, Italien
Rotwein:
- 2013 Château Batailley Grand Cru Classé, Paulliac, Bordeaux, Frankreich
- 2016 Les Hautes des Coteaux Châteauneuf-du-Pape, Cellier des Princes, Frankreich
- 2016 Barolo Cerequio, Michele Chiarlo, Italien
- 2017 Grans Rurales, Conca de Barberà, Familia Torres
Dessertwein:
- 2018 Spätburgunder Beerenausleese Jechtinger Eichert, VDP Bercher, Deutschland
Ein wenig später wird mir das Glas Champagner zusammen mit einem Wasser gebracht. Gleichzeitig folgt mit einem Avocado Salat auf Pilzen ein Gruß aus der Küche. Doch irgendwie habe ich die Pilze überhört und mir fast alles aus dem Gesicht als ich schon genüsslich die Gabel im Mund hatte.
Unsere Flugbegleiterin fährt mit dem Servierwagen herum und beginnt die Tische einzudecken.
- Vorspeise: Kaviar mit traditionellen Beilagen
- Vorspeise 2: Duett von Kalb und Thunfisch
- Suppe: Spargelcrèmesuppe mit Kräuteröl
Der Kaviar mit den Beilagen war sehr köstlich und hätte von der Portion für mein Empfinden etwas üppiger ausfallen können.
Die Vorspeisen waren ein guter Anfang. Der Service ist aufmerksam und es wird immer wieder darauf geachtet ob die Gläser gut gefüllt sind. Als nächstes folgt der Hauptgang und hier steht folgendes zur Wahl:
- Surf & Turf mit Polenta, grüner Spargel und Waldpilzen
- Heilbutt-Filet mit Kaisergranat, Perlgraupenrisotto, Zitronen Fumet und Frühlingsgemüse
- Gebratene Perlhuhnbrust mit Fondant-Kartoffeln, Pastinake und Wirsing
- Frischer Stangenspargel mit Sauce Hollandaise und Petersilienkartoffeln
Meine eigentliche Wahl traf die Perlhuhnbrust, doch das wurde leider nicht gecatert, was ich zugegebenermaßen etwas merkwürdig für die First Class finde. Aber gut, dann also das Heilbutt-Filet. Die Präsentation war ganz in Ordnung, jedoch war der Fisch relativ trocken.
Für das Dessert setzten Christian und ich uns zusammen, trinken einen Kaffee zusammen und machen ein kleines Whiskey Tasting. Zum Abschluss wird uns noch ein Stück Kuchen der Crew angeboten, das kann ich natürlich nicht nein sagen.
Der Service ist beendet, da haben wir schon die Hälfte der Zeit bereits hinter uns gebracht. Es wird also Zeit in etwas bequemes zu schlüpfen und einmal die Vorzüge des Lufthansa First Class Bettes auszuprobieren.
Aufgrund der Architektur der A380 ist der Waschraum natürlich gigantisch und steht in dem der Qatar A380 in nichts nach. Eine Dusche wie bei Emirates findest du hier zwar nicht, aber ein Urlinal 😅.
In den Schubfächern findest du Abschminktücher, Rasierer, Evian Gesichtswasser und eine Bodylotion von Augustinus Bader. Die Marke war mir bis dato unbekannt, allerdings liegt der Preis einer Tube im Fachhandel bei 80€.
Während ich in meinen Schlafanzug geschlüpft bin, hat die Flugbegleiterin in der Zwischenzeit mein Bett vorbereitet. Es gibt eine dicke Matratzenauflage, eine bequeme Decke und die Wände in Richtung Gang und zu meiner Nachbarin wurden hochgefahren.
Auf Film schauen habe ich auch keine Lust also gönne ich mir eine Stunde Ruhe, wirklich schlafen kann ich in der Zeit nicht. Vermutlich würde es auf einem Flug in Richtung Westküste oder nach Fernost Aufgrund der langen Flugzeit besser klappen.
Als sich unser A380 über Neufundland befindet, beginnt der der zweite Service vor der Landung. Hier stehen kleine Köstlichkeiten wie z.B.
- Spanische Merienda (Chorizo, Serrano Schinken, Manchego, Feigensenf, Sardellenfilets, gegrillte Paprika
- Burger (drei kleine Burger vom Kalb, Wasabi Mayonnaise, Coleslaw und Rote Beete Chips
- Suppe (Tom Kha Gai mit Hähnchenbruststreifen)
- Feinschmeckersalat (Wiesenkräutersalat mit Ei und Kirschtomaten an gebratener Wachtelbrust)
- Süße Varianten ( Aprikosenkompott mit Vanilleeis oder Frische Früchte der Saison)
Die kleinen Burger waren richtig gut und haben dem Hautgang sogar die Show gestohlen. Während wir uns schon im Sinkflug in Richtung Boston befinden lass ich mir noch das Aprikosenkompott und dir frischen Früchte der Saison bringen
Die Kabine wird für die Landung vorbereitet und das letzte Geschirr weggeräumt. Sieben Stunden Flug sind einfach viel zu schnell vorbei gegangen.
Ankunft in Boston
Der Verkehr vor Boston lässt es zu, damit wir sogar zwanzig Minuten vor der Zeit aufsetzten, jedoch nimmt das Rollen auf dem Vorfeld etwas Zeit in Anspruch.
Nach der Landung dürfen wir den Piloten und dem Cockpit noch einen Besuch abstatten und uns ein bisschen austauschen. Martin Hoell war heute unser Kapitän, den kennen Christian und ich schon von unserem Lufthansa A350 Erstflug von München nach Hamburg in 2017.
Wir bedanken uns schließlich noch bei der Crew für die angenehme Zeit an Bord und winken zum Schluss noch einmal unserem Airbus A380. Wer hätte vor ein paar Jahren noch einmal gedacht das dieses Flugzeug tatsächlich für die Lufthansa unterwegs ist. Aufgrund unserer Bummelei und der zeitgleichen Ankunft der British Airways A380 dauert unsere Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika dann doch noch eine Stunde. Eine Fastlane für First Class Passagiere gibt es leider nicht.
Fazit
Dieser Flug wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben! Nicht nur das es der erste Flug der A380 nach so langer Zeit war, sondern es war auch für mich die Premiere in der Lufthansa First Class.
Auch wenn es schwer bleibt unter diesen Umständen objektiv zu bleiben, so hätte ich mir zumindest beim Hauptgang mehr erwartet. Auch eine schöne Auswahl an Cocktails oder Longdrinks wäre schön gewesen.
Auch wenn das Produkt vielleicht nicht mehr auf Höhe der Zeit ist, dem Gesamterlebnis hat das kein Abbruch getan.
Vielen Dank fürs Mitfliegen! Lass uns doch auf Facebook oder Instagram in Kontakt bleiben!
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