Die United Polaris Business Class setzt Maßstäbe für komfortables Reisen auf Langstreckenflügen und das will ich auf meinem Flug von Chicago nach Zürich in der Boeing 767 einmal hautnah erleben. Mit gerade einmal 167 Sitzplätzen fliegen diese sogenannten „High-J“ Flugzeuge zu Zielen wie Zürich, London und Frankfurt, die eine besonders starke Nachfrage nach Premium-Sitzplätzen haben, aus Newark, Chicago und Washington. Für mich ist es generell mein erster Flug in der United Polaris Business Class und warum ich am Ende mehr als zufrieden ausgestiegen bin, möchte ich gerne mit dir in diesem Beitrag teilen.
Review
United Polaris Business Class nach Zürich
Die United Business Class mit Meilen buchen
Für meinen Rückflug von Chicago habe ich Meilen eingelöst, die ich in den letzten Jahren über Aegean Miles & Bonus gesammelt habe. Die Award-Suche ist dabei nicht die beste und braucht meist viele Suchanfragen.
Für meinen Flug Chicago – Zürich – Hamburg habe ich 55.000 Meilen pro Person sowie 84,40€ gezahlt. Die geringen Zuschläge bei United haben den Flug noch attraktiver gemacht.
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Premier Access Check-in Chicago
Ich fahre mit dem Taxi aus Downtown zum Flughafen O’Hare. Die violetten LED-Schilder kündigen schon aus der Ferne den Premier-Access-Bereich an. Hier bekommst du bevorzugten Check-in und einen Fasttrack für die Sicherheitskontrolle.
Wenn du jetzt denkst: Wow, Premier Access klingt so glamourös, dann weit gefehlt. Selbst beim United Airlines Spitzenprodukt darf man sich hier am Kiosk selbst einchecken und auch das Gepäck selber labeln. Jedoch spart es Zeit, da man unmittelbar vor der Sicherheitskontrolle ist.
United Polaris Lounge Chicago
Die Sicherheitskontrolle habe ich hinter mir gelassen und bahne mir nun meinen Weg durch den Trubel. Ich mag ja den Flughafen Chicago, das Terminal vereint durch seine Architektur auf ganz charmante Weise Technik und Fernweh.
Für mich geht es ins Midfield Terminal. Hier werden viele Langstreckenflüge abgefertigt und du findest hier auch die United Polaris Lounge. Doch vorher geht es noch durch den ikonischen Tunnel mit seiner Lichtinstallation, die du sicherlich schon einmal gesehen hast.
Fliegst du mit United in der Business Class auf Langstrecke, dann kannst du dich über ein völlig eigenständiges Loungeerlebnis freuen. Denn nur wer ein Business-Class-Ticket in den Händen hält, bekommt hier Zutritt. Darüber hinaus auch Lufthansa-Passagiere, da sie ebenfalls hier im Terminal 1 abgefertigt werden.
Nach einem freundlichen „Have a nice stay!“ an der Rezeption bahne ich mir meinen Weg in die Lounge. Du kannst hier ausgiebig essen, trinken, schlafen, arbeiten, duschen und relaxen. Es gibt viele Sitzmöglichkeiten und dennoch kann es zu Stoßzeiten auch hier eng werden.
Ein bisschen kenne ich mich hier schon aus, war ich doch bereits 2019 schon mal hier und habe dir hier mal einen ausführlichen Lounge Review verlinkt. Deshalb nutze ich die Gunst der Stunde und biege gleich in das Restaurant ab.
Auf der Tageskarte stehen vier Vorspeisen, vier Hauptgerichte und drei Desserts. Die Auswahl reicht von Salaten über Suppen bis hin zu Pasta, Seafood und Burgern. Alle Speisen sind in der Zubereitung natürlich auf kurze Wartezeiten ausgelegt, ohne dass es sich um Fastfood im klassischen Sinne handelt. Zusätzlich kannst du dich noch über eine umfangreiche Barkarte freuen.
Ich bestelle die Burrata-Fettuccine und dazu ein Glas Champagner. Während meines Besuches war es der Lanson Black Label. Die Pasta wird schnell serviert und schmeckt hervorragend.
Für die letzte Stunde bis zum Abflug suche ich mir einen freien Platz am Fenster und bestelle mir an der Bar einen Old Fashioned. Ich liebe einfach diesen goldbraunen Ton im Glas, gepaart mit dem Aroma der Orangenzeste, wenn es dazu noch so eine geniale Aussicht auf das Vorfeld gibt, fragt man sich doch: „Was kann es Schöneres geben?“.
Neben dem Restaurant findest du auch noch ein gut bestücktes Büffet in der Polaris Lounge. Gerade wenn man in Eile ist oder es lange Wartezeiten vor dem Restaurant gibt, bietet sich dieser Bereich an, um seinen Hunger zu stillen.
Boarding
Von der Lounge bis zum Gate sind es nur ein paar Schritte. Durch die Nacht fliegt mich heute eine Boeing 767-300ER . Auch wenn diese schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, freue ich mich echt auf diesen Flug. Klar aus Passagierkomfort-Sicht fliegt es sich im Airbus A350 oder Boeing 787 wesentlich angenehmer, aber ich mag die Größe der 767 und auch die Nostalgie dieses Flugzeugs.
United Polaris Business Class Boeing 767 – Der Sitz
Nach Zürich geht es heute mit der sogenannten „High-J“ Variante. Das bedeutet das hier im Verhältnis besonders viele Passagiere in der Business Class sitzen. Gegenüber der normalen 767 Konfiguration sind hier 50% mehr Plätze in den vorderen Reihen verbaut. Dabei finden hier insgesamt gerade einmal 167 Passagiere Platz, das sind ähnlich viele wie bei Lufthansa im A320.
46 Passagiere finden hier in 16 Reihen in einer 1-1-1 Konfiguration Platz. Alle Sitze haben direkten Zugang zum Gang, wobei die ungeraden Reihen die Plätze mit Blick aus dem Fenster sind und die mit geraden Zahlen leicht versetzt zum Gang sind.
Die Reihen 7 und 11 solltest du meiden, da diese keine Fenster haben.
Der Sitz gefällt mir sehr, jedoch ist der Durchgang zum Sitz echt schmal. Auf der rechten Seite findest du einen großen Ablagetisch, die Fernbedienung für das Inflight-Entertainment sowie eine Steckdose. Darüber ist das Staufach, wo die Kopfhörern hängen und auch schon Wasser bereitsteht.
Unterhalb des Bildschirms findest du ein schmales Ablagefach und einen USB Port, um z. B. dein Telefon laden zu können. Noch eine Etage tiefer ist der Tisch verbaut. In der linken Armauflage sind Knöpfe für die Sitzverstellung angebracht.
Annehmlichkeiten
United legt viel Wert auf hohen Schlafkomfort und das was dich hier am Sitz erwartet ist wirklich eindrucksvoll. Die Airline kooperiert mit der Luxus Kaufhauskette „Saks Fith Avenue“ und du bekommst ein riesiges Kissen, eine flauschige Decke, eine leichte Tagesdecke sowie ein Gelkissen, welches du sogar mit nach Hause nehmen kannst. Das Amenity Kit kommt von Therabody, aber das schauen wir uns später an.
Als die meisten Passagiere Ihre Plätze eingenommen haben, servieren die Flugbegleiter die Welcomedrinks. Zur Wahl stehen Wasser oder Sekt. Und das wird mittlerweile auch in Gläsern ausgeschenkt.
Werfen wir noch einen Blick in das Amenity Kit. Das kommt als Bauchtasche, hergestellt aus recycelten Materialien. Darin enthalten sind Socken, eine hochwertige Augenmaske, Zahnbürste, ein Kuli und Pflegecremes für dein Gesicht von Therabody.
Am Platz liegt auch schon die Menü- und Getränkekarte. Generell kannst du essen, wenn du hungrig bist oder die Speisen auch als Express-Menü zusammengestellt bekommen. Serviert wird ein Salat, dann hast du die Wahl aus zwei Vorspeisen, vier Hauptspeisen, zweimal Fleisch, einmal Fisch, aber auch ein Thai Curry als vegetarische Option. Als Dessert stehen Eiscreme, Cheesecake und Käse zur Auswahl.
Essen und Getränkeservice
Wir kommen pünktlich von unserer Parkposition los und rollen gemeinsam mit den vielen anderen Fliegern bei strömenden Regen in Richtung Startbahn. Die Wolken hängen tief und somit gibt es leider auch nichts von Chicago zu sehen.
Unsere Reiseflughöhe erreichen wir ungefähr auf Höhe von Detroit und mit dem servieren des heißen Tuchs beginnt auch schon der Service.
Bevor es ans Essen geht, werden die ersten Getränkewünsche aufgenommen und ich entscheide mich für einen Gin Tonic. Passend dazu gibt es Schälchen mit warmen Nüssen.
Der Gin Tonic ist gut gemixt und ich stöber ein bisschen durch das Inflight Entertainment, was sich wirklich sehen lassen kann. Es gibt eine gute Vielfalt an Filmen, Blockbustern, TV-Shows und auch Musik. Außerdem haben Kinder einen eigenen Bereich mit Spielen und Filmen.
Auch wenn du Filmauswahl noch so gut ist, der Blick aus dem Fenster ist unersetzlich. Sitz 7A hat die perfekte Sicht auf den Flügel und das Triebwerk.
Wir befinden uns mittlerweile hinter Toronto, als das Essen serviert wird. Auf einem Tablett kommen der Salat und die Vorspeise zusammen. Ich habe mir Schrimps Confit mit Limonen Zeste und ofengetrockneten Cherry-Tomaten ausgesucht. Dazu zwei Scheiben Knoblauchbrot und ein Glas Sauvignon Blanc aus dem Nappa Valley. Etwas später wird der Hauptgang serviert und ich bleibe dem Fisch treu: Auf Jasmin Reis gibt es sautierte Cajun Shrimps.
Das Essen und der Service begeistern mich. Bisher passt einfach alles zusammen, die Getränke sind gut, die Speisen frisch und saftig, die Flugbegleiter im Service effizient aber freundlich.
Kurz bevor ich mich fertig für die Nacht mache, kommt das große Finale. Meine Wahl trifft natürlich den Eisbecher und der ist einfach großartig. Abgerundet wird er durch eine Tasse Kaffee und ich bin happy.
Ich fahre mein Bett zurück und nehme die leichte Tagesdecke als Matratzenunterlage. Man liegt ganz gut, die beiden Kissen sind super bequem und die Decke hat eine angenehme Größe. Wenn man auf dem Rücken liegt, dann fühlt es sich am Schulterbereich schon etwas eng an. Aber ich schlafe am liebsten auf der Seite und auch hier haben die Füße im Schacht ganz gut platz.
Ich schaue noch die letzten Minuten den Film „Elvis“ zu Ende bevor ich mir die Schlafmaske aufsetzte und mir die Ohrstöpsel reindrücke. Vier Stunden kann ich halbwegs gut schlafen, was wohl weniger am Schlafkomfort, sondern eher am vollen Magen lag. Als der erste Kaffeeduft durch die Kabine zieht, befinden wir uns schon über Frankreich.
Die Flugbegleiterin fragt mich nach meinem Essenswunsch und meine Wahl trifft auf French Toast. Während in der Galley alles vorbereitet wird, geh ich kurz ins Bad und mach mich ein wenig frisch.
Als ich wieder an mein Platz komme wird mein Tisch gedeckt und das Frühstück serviert. Auf dem Tablett finden sich zusätzlich ein Obstsalat, ein Croissant und Joghurt (diese kenn ich auch schon aus der Economy Class in der Boeing 787-10 von vor ein paar Jahren). Der Kaffee tut echt gut und auch das French Toast schmeckt großartig. Im Hintergrund meldet sich der Kapitän zu Wort und wir beginnen unseren Sinkflug.
Ankunft in Zürich
Die letzten Tassen und Teller werden eingesammelt und die Flugbegleiter verabschieden sich persönlich von jedem Ihrer Passagiere, was ich eine sehr nette Geste finde. Zürich empfängt uns am frühen Morgen bei herrlichen Wetter, es ist ein wunderbarer Frühlingstag. Wir rollen zum Dock E und mit dem dem Bähnli fahre ich in das Hauptterminal, zurück nach Hamburg bringt mich nun Helvetic.
Fazit
Ich weiß, nicht jeder mag United Airlines, aber diese Airline begeistert mich einfach immer wieder. Dieser Flug wird wir in besonderer Erinnerung bleiben, da für mich von Anfang bis Ende einfach alles gestimmt hat. Angefangen von der fabelhaften Polaris Lounge in Chicago über ein tolles Erlebnis an Bord mit gutem Sitz, tollen Annehmlichkeiten die das Fliegen angenehmer gestalten und köstlichen Essen. So macht Fliegen einfach Spaß.
Vielen Dank fürs Mitfliegen! Lass uns doch auf Facebook oder Instagram in Kontakt bleiben!
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